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Unisystem – 30 Jahre Evolution in der Welt der Displays. Interview für das Magazin „Elektronik“

In diesem Jahr feiert Unisystem sein 30-jähriges Jubiläum – drei Jahrzehnte dynamisches Wachstum in der Display-Technologie, von einem Ein-Mann-Unternehmen zu Hause zu einem modernen Anbieter fortschrittlicher technologischer Lösungen mit Laboren, Montagehallen und einem internationalen Kundenportfolio. Sławomir Szweda, CEO, und Kamil Kozłowski, COO und VP, sprechen über den Weg des Unternehmens, die Bedeutung der Spezialisierung und die Richtungen für die zukünftige Entwicklung.

Unisystem wurde 1995 gegründet. Wie sahen Ihre Abläufe damals aus und wie sehen sie heute aus?

Sławomir Szweda: Wir haben ganz bescheiden angefangen – im wahrsten Sinne des Wortes von zu Hause aus. Anfangs arbeitete ich alleine und kommunizierte mit Partnern aus Asien per Fax, was mich oft mitten in der Nacht aufweckte. Die größte Herausforderung damals bestand darin, die richtigen Komponenten zu beschaffen – zu wissen, wo man suchen und wie man sie importiert.

Heute ist die Situation umgekehrt – Komponenten sind im Überfluss vorhanden, aber der Schlüssel liegt in der richtigen Auswahl, Integration und Gewährleistung der Zuverlässigkeit. Heute ist Unisystem eine Unternehmensgruppe mit moderner technischer Infrastruktur: Montagehallen, Forschungslabore, ein Reinraum und großzügige Lagerflächen. Ein Team von mehreren Dutzend Spezialisten führt Projekte für Kunden in vielen Ländern durch, und wir tun dies mit dem gleichen Engagement, das wir von Anfang an hatten.

Was unterscheidet Unisystem von der Konkurrenz?

Kamil Kozłowski: Unsere Stärke liegt in der Spezialisierung – wir konzentrieren uns auf Display-Technologien. Es ist ein enges Feld, aber sehr dynamisch und anspruchsvoll. Im Laufe der Jahre haben wir ein außergewöhnliches Know-how in diesem Bereich aufgebaut. Wir sind kein typischer Distributor – wir agieren als Technologiepartner, der das Gerät des Kunden genau versteht.

Unsere Solution-Abteilung spielt eine große Rolle – hier werden komplette Display-Modul-Projekte erstellt. Wir wählen das Display aus, entwerfen die Elektronik, die Kabel, das Netzteil, die Gehäuse und Schutzschichten und entwickeln bei Bedarf Software. Dieses Arbeitsmodell ermöglicht es uns, durchdachte Lösungen zu liefern – bereit für den Einsatz und eine schnelle Integration.

Wie arbeiten Sie mit Kunden zusammen?

Sławomir Szweda: Alles beginnt mit einem Gespräch und einer sorgfältigen Analyse der Bedürfnisse. Der Schlüssel liegt darin, die Umgebung, in der das Gerät betrieben wird, seine Funktion, die Erwartungen an die Haltbarkeit, die Benutzerinteraktion und sogar die Designeinschränkungen zu verstehen. Je besser wir die Zusammenhänge verstehen, desto präziser können wir die Technologie wählen, die einen zuverlässigen Betrieb über viele Jahre gewährleistet.

Unser Ziel ist es nicht, die teuerste Komponente zu verkaufen, sondern die bestmögliche Lösung – eine, die wirklich die Anforderungen des Kunden erfüllt, den Endverbraucher zufrieden stellt und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis gewährleistet. Dieser Ansatz hat einen direkten Einfluss auf die Qualität, Stabilität und Kundenzufriedenheit des Endprodukts. Es stärkt auch langfristig das Vertrauen in unsere Marke.

Sławomir Szweda: LCD-TFTs sind nach wie vor unangefochtener Spitzenreiter. Sie sind eine bewährte, flexible Technologie, die sich ständig weiterentwickelt. Heute bieten sie eine hervorragende optische Leistung – hohe Helligkeit, Kontrast und Farbtiefe – und sind in einer Vielzahl von Größen und Formaten erhältlich. Erwähnenswert ist das Local Dimming, eine lokale Hintergrundbeleuchtungssteuerung, die den Kontrast deutlich verbessert, indem der Hintergrund abgedunkelt wird, während aktive Bildbereiche aufgehellt werden. Dies bringt die visuelle Qualität näher an OLED, während die Vorteile von LCD-TFT erhalten bleiben.

Wir sehen auch ein wachsendes Interesse an der E-Paper-Technologie, insbesondere bei Anwendungen, bei denen ein geringer Stromverbrauch unerlässlich ist, wie z. B. batteriebetriebene Geräte. E-Paper ersetzt LCD-TFT in dynamischen Anwendungen nicht, eignet sich aber hervorragend für einfache, statische Informationsanzeigen.

Immer mehr Geräte verwenden heute Touchpanels. Wie werden diese an unterschiedliche Arbeitsumgebungen angepasst?

Kamil Kozłowski: Das stimmt. Touchpanels werden zu einem gängigen Standard in Geräten um uns herum. Ihr Einsatz in unterschiedlichen Umgebungen erfordert eine sehr genaue Anpassung an die Arbeitsbedingungen. Bei der Wahl der richtigen Lösung geht es nicht nur um die Auswahl einer kapazitiven, resistiven oder Infrarot-Technologie, sondern auch um die Anpassung des Ansprechverhaltens des Panels an bestimmte Nutzungsszenarien.

Wir stimmen die Empfindlichkeit, die Störfestigkeit und das Ansprechverhalten in Gegenwart von Verunreinigungen, einschließlich Flüssigkeiten, fein ab. Es ist unerlässlich für Anwendungen im Freien oder für die öffentliche Nutzung, bei denen nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Benutzer ideale Betriebsbedingungen für das Gerät vorfinden.

Ein Beispiel? Es ist schwer vorstellbar, dass Mitarbeiter am Fließband die Handschuhe ausziehen, um eine Maschine zu bedienen – das wäre unpraktisch und potenziell gefährlich. Aus diesem Grund müssen Geräte für alle Bedingungen konfiguriert werden, einschließlich der Verwendung von Handschuhen.

In welchen Branchen kommen Lösungen aus dem Portfolio von Unisystem zum Einsatz?

Sławomir Szweda: Unsere Lösungen sind breit gefächert – von Verbraucher- über gewerbliche bis hin zu industriellen Anwendungen. Im POS-Bereich unterstützen wir die Entwicklung moderner Benutzeroberflächen in Verkaufsautomaten oder Selbstbedienungskiosken. In diesen Fällen wird der Bildschirm nicht nur zur Präsentation von Inhalten verwendet, sondern wird oft zu einem aktiven Interaktionshub, der in Zahlungssysteme, Scanner oder Touch-Technologie integriert ist.

Unsere Komponenten werden in Entwertern, Fahrkartenautomaten und Fahrgastinformationstafeln im öffentlichen Verkehr eingesetzt. Diese Anwendungen erfordern eine hohe Beständigkeit gegen äußere Einflüsse – Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, starke Beanspruchung – daher achten wir besonders auf Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.

Auch im medizinischen Bereich sind wir stark vertreten. Unsere Displays sind Teil von Diagnose- und Messgeräten, die unter strengen Bedingungen arbeiten, bei denen Präzision, stabile Leistung und Beständigkeit gegen Desinfektionsmittel entscheidend sind.

Industrieprojekte gehören zunehmend zu unserem Portfolio – Siebe, die in Automatisierungssystemen eingesetzt werden, die in Steuerungen integriert sind. In solchen Umgebungen kommt es auf die Widerstandsfähigkeit gegen Vibrationen oder elektromagnetische Störungen an, ebenso wie auf die Ergonomie des Benutzers und die Intuitivität der Benutzeroberfläche.

Erwähnenswert sind auch spezielle Projekte, auch für den militärischen Bereich, bei denen Langlebigkeit, Sicherheit und Funktionalität unter extremen Bedingungen von entscheidender Bedeutung sind.

Diese Erfahrungen zeigen, dass wir unterschiedliche Kundenbedürfnisse und Anwendungsumgebungen erfüllen können.

Wie sieht die Zukunft von Unisystem aus?

Sławomir Szweda: In erster Linie wollen wir weiter international expandieren. Wir verfügen bereits über umfangreiche Exporterfahrung und sind auf vielen europäischen Märkten tätig. Wir sehen aber noch großes Potenzial – vor allem in spezialisierten industriellen Anwendungen.

Darüber hinaus wollen wir unsere Solution-Abteilung stärken, ihre Designkapazität erhöhen und eigene einsatzbereite Module entwickeln, die sich leicht an verschiedene Anwendungen anpassen lassen. Solche Lösungen verkürzen die Implementierungszeit und senken die Eintrittsbarrieren der Kunden.

Kamil Kozłowski: Gleichzeitig investieren wir massiv in neue Technologien – vor allem in KI und Edge Computing. Wir arbeiten an Lösungen, die auf Plattformen wie Nvidia Jetson basieren und eine Bildanalyse und Entscheidungsfindung in Echtzeit ermöglichen, ohne Daten in die Cloud zu senden. Es ist keine futuristische Vision mehr – es ist ein echtes Bedürfnis des Marktes. Deshalb wollen wir nicht nur darauf reagieren, sondern auch einen Schritt voraus sein. Unser Ziel ist es, Technologien bereitzustellen, die das Wachstum unserer Kunden unterstützen und ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen – jetzt und in Zukunft.

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